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Eher Clopidogrel anstelle von ASS bei stabiler KHK?

Neuen Daten zufolge könnte Clopidogrel bei stabiler Koronarer Herzkrankheit eine wirksame Alternative zu ASS sein – ohne erhöhtes Blutungsrisiko.

Frau nimmt Medikamente mit Wasser ein
Antonioguillem - stock.adobe.com

Menschen mit einer chronischen koronaren Herzkrankheit (KHK) bekommen in der Regel niedrigdosierte Acetylsalicylsäure (ASS) als Standardbehandlung verordnet. Die Einnahme soll vor Ereignissen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall schützen (sogenannte Sekundärprävention). Eine neue wissenschaftliche Auswertung deutet nun darauf hin, dass in dieser Situation der Wirkstoff Clopidogrel – ebenfalls aus der Gruppe der sogenannten Thrombozytenaggregationshemmer –möglicherweise sogar noch besser schützt.

Neue Analyse: weniger Herzinfarkte unter Clopidogrel

Ein Forschungsteam von der Universität in Lugano, Südschweiz, hat für ihre Auswertung die Daten aus sieben Studien mit insgesamt über 28.000 Patientinnen und Patienten mit KHK zusammengefasst, die entweder mit ASS oder Clopidogrel behandelt worden waren. Das Ergebnis lieferte klare Hinweise auf einen Vorteil durch Clopidogrel: Nach einer Beobachtungszeit von 5,5 Jahren war es bei denjenigen, die Clopidogrel (75 mg pro Tag) einnahmen, seltener zu schweren Herz-Kreislauf-Ereignissen – vor allem Herzinfarkten und Schlaganfällen – gekommen im Vergleich zu jenen, die ASS (100 mg pro Tag) erhielten. Rechnerisch betrug die relative Risikoverminderung 14 Prozent zugunsten von Clopidogrel.

Kein erhöhtes Blutungsrisiko

Wichtig: Clopidogrel führte nicht häufiger zu Blutungen, etwa im Magen-Darm-Trakt, als ASS. Die Forschenden betonen, dass dies die bislang umfassendste Untersuchung zum Vergleich von Clopidogrel und ASS bei KHK-Patientinnen und -Patienten ist. Der Vorteil von Clopidogrel habe sich zudem in allen untersuchten Untergruppen gezeigt, unabhängig von Alter und Körpergewicht oder dem Vorliegen eines Diabetes oder einer chronischer Nierenerkrankung.

  • Clopidogrel versus aspirin for secondary prevention of coronary artery disease: a systematic review and individual patient data meta-Analysis; Lancet 2025; DOI: 10.1016/S0140-6736(25)01562-4

Experte

Prof. Dr. med. Thomas Meinertz
Portrait von Prof. Thomas Meinertz

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