Ein Herzinfarkt ist ein lebensbedrohlicher Notfall: In Deutschland gibt es deswegen pro Jahr mehr als 185.000 Klinikeinlieferungen und über 44.000 Menschen sterben daran. Die rasche und zuverlässige Diagnose – Herzinfarkt oder nicht – ist dann entscheidend. Doch das nicht immer einfach. Wie die künstliche Intelligenz hier künftig helfen könnte, erläutert im Gespräch die Kardiologin und Wissenschaftlerin Dr. Betül Toprak aus Hamburg. Hören Sie mehr im Podcast!
Was ist Troponin?
Die Entdeckung des Proteins Troponin geht auf den japanischen Biologen Setsuro Ebashi im Jahr 1963 zurück. Eigentlich handelt es sich um drei Troponin-Komplexe, die in Skelett- bzw. Herzmuskelzellen vorkommen. Wird die Herzmuskelzelle geschädigt, tritt sogenanntes kardiales Troponin ins Blut über, das ebenfalls wieder aus drei Untereinheiten besteht - gekennzeichnet mit den Buchstaben I, T und C.
Für die Herzinfarktdiagnose wird im Labor das hochsensitive Troponin T oder I bestimmt. Hochsensitiv bedeutet: es können schon ganz geringe Mengen erfasst werden. Das Ganze dauert 30 bis 60 Minuten. Heute kann mit einem Schnelltest sogar direkt am Bett eines Patienten mit wenigen Tropfen Blut der Verdacht auf Herzinfarkt innerhalb weniger Minuten erhärtet werden.
Die klinischen Troponintests werden auf Forschungsarbeiten von Prof. Hugo Katus aus Heidelberg zurückgeführt. Er ist heute der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung.
Podcast als Video
Expertin
Assistenzärztin an der Klinik für Kardiologie des Universitären Herz- und Gefäßzentrums am UKE.
Aktion