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Bypass: Lebensverlängernde Umleitung im Herz

Eine Bypass-Operation ist für Patienten mit koronarer Herzkrankheit oft eine schwere Entscheidung. Hören Sie, was dafür spricht und was dagegen.

Baustellenschilder mit Umleitung
Schneider Foto/stockadobe.com

Muss ich mich wirklich einer großen Bypass-Operation unterziehen? Oder reicht vielleicht auch eine weniger belastende, interventionelle Gefäßöffnung? Das sind Fragen, mit deren Beantwortung sich Patienten mit einer Koronaren Herzkrankheit oft schwer tun. In dieser imPULS-Folge erfahren Sie

  • Wann Herzchirurgen in der Regel zu einer Bypass-Operation raten.
  • Was aktuelle Studien zum langfristigen Nutzen von Bypass und Stent ergeben haben.
  • Was sich getan hat, um die Bypass-Operation schonender zu machen. tun bei Verdacht auf Neben- und Wechselwirkungen?
  • Worauf es nach der Operation ankommt, um schnell wieder auf die Beine zu kommen.

Hören Sie mehr im Podcast!

Darstellung Bypass und PCI
© DHS Links dargestellt: die PCI (percutane Koronarintervention) mit Stentimplantation. Rechts in der Grafik: Bypass-Op mit den verschiedenen Möglichkeiten, eine einfache oder mehrfache Umleitung zu legen.

Stent oder Skalpell? Moderne Wege bei verengten Herzkranzgefäßen

Die percutane Koronarintervention (PCI) – oft auch Herzkatheter- oder Stent-Behandlung genannt – ist ein minimalinvasiver Eingriff, um verengte oder verschlossene Herzkranzgefäße wieder zu öffnen.

Über einen dünnen Schlauch (Katheter), der meist über das Handgelenkt (1) oder - seltener – die Leiste (2) in das Herz eingeführt wird, gelangt der Arzt bis zu den Herzkranzgefäßen. An der Engstelle wird ein kleiner Ballon aufgeblasen, um das Gefäß zu erweitern und Ablagerungen in die Gefäßwand zu drücken. Häufig wird zusätzlich ein Stent (ein kleines Drahtgitterröhrchen) eingesetzt, damit das Gefäß offen bleibt.

Ziel: Das Herz bekommt wieder ausreichend Sauerstoff und Blut – Brustschmerzen (Angina pectoris) oder akute Herzinfarkte werden verhindert oder behandelt.

Eine Bypass-Operation ist ein größerer chirurgischer Eingriff am offenen Herzen, bei dem Umleitungen („Bypässe“) um verengte oder verschlossene Stellen in den Herzkranzgefäßen herum gelegt werden. Die Operation wird zum Beispiel bei mehreren oder sehr ungünstig gelegenen Gefäßverengungen oft der PCI vorgezogen.

Dafür verwendet der Chirurg körpereigene Gefäße, meist aus dem Bein (Vene (1), blau im Bild) oder Arm (Arterie (2), rot im Bild) oder dem Brustkorb (Arterie (3), rot im Bild). Diese werden so angeschlossen, dass das Blut die Engstelle umfließen kann – so wie Verkehr auf einer gesperrten Straße umgeleitet wird.

Ziel: Das Herz wird wieder gleichmäßig und dauerhaft mit Sauerstoff versorgt.

Ob eine PCI oder eine Bypass-Operation sinnvoll ist, hängt von der Art und Anzahl der Gefäßverengungen sowie vom allgemeinen Gesundheitszustand ab. Die Entscheidung treffen die behandelnden Ärzte – das Herzteam – gemeinsam mit dem Patienten individuell und auf Basis genauer Untersuchungen.

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Experte

Prof. Dr. med. Torsten Doenst
Prof. Dr. med. Torsten Doenst Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung

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